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Monthly Archives: Januar 2009

manche freitagabende im strickcafé sind wunderbar angefüllt mit viel gelächter und nahezu lauter fröhlichkeit. gestern war einer dieser abende, die eher eine tendenz zur ruhe hatten. nicht, dass es keine fröhlichkeit gegeben hätte, im gegenteil. aber es war ruhiger, stiller, in manchen momenten auch fast meditativ. auch das ist das strickcafé, wie es sein kann und auch das ist wundervoll.

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natürlich wurden fast fertige dinge…

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…fertig und es war wie immer eine freude (die freude ist hinter der socke – aber sie war da)

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spät am abend – nach 22h – brachen wir alle glücklich und zufrieden auf – jede_r in seine/ihre richtung.

ich verspreche, ab jetzt im strickcafé immer brav zu sein und nicht mehr mit socken, stillkissen oder sonstigen stricksachen zu posieren. und ich entschuldige mich bei allen, denen das unangenehm war oder ist. (die wandtafel, an der das einhundertmal steht, müsst ihr euch jetzt einfach denken…)

was mich sehr freut, ist, dass ich heute gleich zwei sockenpaare zeigen kann und dass andrea die so wunderschön fotografiert hat (die kann das viel besser als ich). die fäden hat sie auch für mich verstochen – ich stehe tief in deiner schuld (okay – so tief jetzt auch wieder nicht)

grunlegend gemeinsam ist den socken: größe 40 und 2,5er harmonienadeln.

das erste paar ist aus online silk. mit seitlichem zopf. das garn ist traumhaft zum verstricken. ich hab die wolle einmal von innen und einmal von außen gestrickt, damit es nicht zu harmonisch aussieht. sie wiegen 72g und ich fand die wolle sehr schön zu verarbeiten.

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das andere paar ist aus wolle von wollpapst. die wiegen 74g und ich habe diese dehnungsfuge gestrickt, die wirklich fein aussieht. das eine knäul hat mich gestern allerdings ziemlich lange beschäftigt und ist jetzt neu gewickelt…
die socken wiegen 74g und leuchten 🙂

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und weil ich es nicht lassen kann, posiere ich doch wieder:

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der sonntags-song. ich hör ihn aber schon seit einigen tagen, weil er mich sehr berührt und ich mich in ihm „zuhause“ fühle (ich kann das nicht besser in worte fassen, das ist schwer zu beschreiben).

ich habe gelesen, dass handarbeiten für bürgerliche mädchen im 18. und 19. jahrhundert sehr unterschiedliche funktionen haben konnten. eine davon war, dass sie die zeit zwischen ihrem auszug und dem moment, an dem sie geheiratet wurden, überbrückten (beispielsweise helene lange (1848-1930), die als siebzehnjährige als „haustochter“ in einer schwäbischen pfarrfamilie lebte).

nun, das hat sich heute sicherlich geändert. aber sittsam schauen kann ich auch:

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und freundlich spielen – mit tierchen…

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…oder mit wolle:

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natürlich darf freitag abends eine kleine vorschau fürs wochenende nicht fehlen – dieses mal unter dem motto „happy feet“:

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und was sonst noch so alles passiert ist, hat die wundervollste andrea der welt hier berichtet.

die grünen riesenmojos sind gestern abend fertig geworden (nicht zuletzt dank der wundervollsten fäderverstecherin der welt – aber sie ist sowieso viel mehr als das). ich habe die großen genauso gestrickt wie diese hier, lediglich am fuß hab ich fünf reihen mehr genommen, damit sie auch die gewünschte größe 46 erreichen. gearbeitet habe ich mit harmonischen baumstämmen hölzchen in 3,5mm und die socken bringen ein kampfgewicht von 117g auf die waage. material ist eine wunderschöne sechsfache, grün-leuchtende (die bilder leuchten leider nicht so toll) drachenwolle mit einem weißen akzent.
und kriegen wird sie mein lieber freund ron, der am donnerstag sein diplom verteidigen wird, für das ich ihm stricken beibrachte und in dem auch teile meines wollvorrates mitspielen.

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heute konnte man bei der online ausgabe der tagesschau einen artikel über ein lager für die so genannten bootsflüchtlinge in italien finden. ich denke, die verlgleiche „alcatraz im mittelmeer“ und „ein zweites guantanamo“ sprechchen für sich.

es ist unter anderem dort zu lesen:

Rund 1900 Menschen sind dort derzeit auf Anweisung des italienischen Innenministers unter menschenunwürdigen Bedingungen zusammengepfercht. Das schlechte Wetter sorgt zusätzlich für Probleme. Im Lager gibt es nur rund 850 Betten, viele Menschen verbringen die Nächte unter Plastikplanen auf durchnässten Matratzen. Die kritische Lage soll nach Auskunft des italienischen Innenministeriums voraussichtlich bis Mitte nächster Woche andauern. Man sei aber weiter nicht bereit, Boots-Flüchtlinge von Lampedusa in andere Lager zu verlegen. Durch jedes neu ankommende Flüchtlingsboot dürfte sich die Situation deshalb weiter verschärfen.

wer einmal das vergnügen hatte, ein deutsches asylbewerberheim von innen zu sehen, der weiß, wie entsetzlich es dort. italien scheint im moment in einem noch viel größerem ausmaß zu versuchen, auf abschreckung zu setzen. mir ist klar, dass der politische status von asylbewerber_innen und den bootflüchtlingen nicht derselbe ist (schlimm genug). mir geht es um eine illustration der verhältnisse.
mir ist dazu spontan wieder etwas eingefallen: fernsehserien, die menschen portraitieren, die auswandern (und das oft aus finanziellen gründen – und nicht etwa, weil sie irgendwo politisches asyl suchen würden) – erfreuen sich großer beliebtheit. diese menschen machen genau das gleiche, was die meisten menschen machen, die versuchen, aus ärmeren ländern in den eu-raum zu gelangen: sie wollen für sich und wenn möglich auch ihr umfeld ein finanziell abgesichertes leben ermöglichen. und während unsere auswanderer als helden dargestellt werden, wollen wir lieber keine einwanderer haben und behandeln sie menschenunwürdig.

ich probiere ja im moment mojos mit allem möglichen aus.

fertig geworden sind jene aus sockenbaumwolle von christiane. sie haben die größe 38/39 und wiegen 63g. hergestellt wie immer auf harmonischem holz in 2,5mm (und ich werde das weiterhin so nennen – auch wenn das jetzt anders heißt).

hier gibt es sie einmal angezogen (also einen) – am schlanken maschafuß:
antje

und einmal ausgezogen:

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das ist der nächste versuch: big mojos. 56 maschen mit sechsfacher wolle (auch von christiane). das soll eine größe 46 werden und müsste eigentlich klappen. ich bin gespannt. ich hatte erst einen strang geplant, der in verschiedenen grüntönen mustert, mich dann aber doch für einen mit einem weißen akzent entschieden.

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… gestern gesichtet im strickcafé

ribbeln ist nicht mehr abstrakt – es hat seit gestern ein gesicht…

maria

… erschöpfter wahnsinn auch (mit socken aber viel besser zu ertragen – wie der praxistest bewies):

klemens

da hilft nur: schnell heute noch beherzt zubeissen…

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…hoch das bein…

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…und den kopf schützen. so:

bärbel

oder so:

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diese socken aus online emotion sind schon wirklich traumhaft. weil weicher als weich, wirklich. ich bin – wie andrea – gespannt, was der tragetest in punkto haltbarkeit ergibt.
die socken haben größe 45, sind mit harmonischen hölzchen in 2,5mm gestrickt und wiegen schlanke 67g.

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jetzt habe ich neue mojos aus sockenbaumwolle aus der drachenhöhle auf den nadeln. ich bin echt gespannt…-